»No Pegida«

Wehret den Anfängen

Dresden zählt für viele zu einer der schönsten Städte. Sie ist lebenswert, Kultur wird hier großgeschrieben und gleichzeitig ist die Partyszene bunt und vielfältig. Und aufgrund der zahlreichen Studenten aus aller Welt weht stetig ein frischer Wind durch die barocken Gemäuer. Eigentlich die besten Voraussetzungen, um sich hier pudelwohl zu fühlen.

Eigentlich? Ja, eigentlich! Denn seit einigen Jahren marschiert fast jeden Montag ein Bündnis Namens Pegida durch die Innenstadt bzw. nutzt die schönsten Plätze im Zentrum, um seine hasserfüllten und menschenverachtenden Parolen herumzuschreien. An einem solchen Montag fuhr ich nichtsahnend in die Innenstadt zum Einkaufen, um es gleich wieder zu bereuen. Überall war Polizei, Absperrungen hinderten mich, direkt zu meinem Ziel zu kommen.

 

 

 

Und dann sah ich sie, die selbsternannten Retter des Abendlandes, wie sie, begleitet von zahlreichen Polizisten, in einem wirren Meer aus Fahnen und Transparenten durch die Stadt marschierten. Es war gespenstisch!

In diesem Augenblick hatte ich die Idee zu unserem No-Pegida-Bild. Sie war vor meinem inneren Auge bereits vollkommen ausgereift. Ich kaufte umgehend den Ecto-1 samt Ghostbusters und erzählte Sören von meiner Idee. Sören war es auch, der die unverkennbare Dresden-Silhouette herausarbeitete, vor der wir die Szene stellten. Der Rest ist Bildgeschichte – die Demonstrationen leider noch nicht.

In diesem Sinne: „If there’s something strange in you neighborhood – Who you gonna call?” mic

»Völlig losgelöst«

Rocket Boy hebt ab

Als die 17. Serie der Minifiguren erschien haben wir uns sofort in Rocket Boy verliebt. Mit dieser Figur mussten wir unbedingt ein Bild machen. Oft entscheiden wir uns auf Grund einer Motividee, welche Figuren wir benötigen, um diese umzusetzen. In diesem Fall war die Herausforderung, eine Idee für die Figur zu entwickeln. Schnell war klar: Rocket Boy muss fliegen!

Uns schwebte eine Situation vor, in der Rocket Boy gerade startet. Aber wie wir die Rückstoßwolke umsetzen sollten, das war uns vorerst unklar. Watte oder echter Rauch erschienen uns zu gewöhnlich, Bau- und Rasierschaum ließen sich nicht genügend modellieren bzw. fielen schnell zusammen.

 

 

Da wir schon öfters mit Lebensmitteln in unseren Bildern gespielt haben, gingen die Gedanken dann wieder in diese Richtung. Neben Blumenkohl und Champignons kam noch Popcorn in Frage.

Während mic das Licht aufbaute, klebte ich mit Heißkleber das einzelne Popcorn zu einer Skulptur zusammen. Das dauerte ca. zwei Stunden. So entstand eine Form, die einer Rückstoßwolke sehr ähnlich sah. Um den grafischen Charakter des Bildes hervorzuheben benutzten wir einen einfarbigen Hintergrund.

3…2…1 – mic startete die Kamera und Rocket Boy hob ab. Sören

»Crazy im Advent«

Unsere besinnliche Vorweihnachtszeit

Letztes Jahr hatte Sören die verrückte Idee einen eat my bricks Adventskalender zu shooten. Verrückt deshalb, weil ihm die Idee Mitte November kam, und ich die challenge natürlich sofort angenommen habe.

Tatsächlich flogen uns die Bildmotive zwar theoretisch zu wie Sternschnuppen, aber in der praktischen Umsetzung haben wir uns naiv wie Ochs und Esel verkalkuliert. Nach vier Shootings, die allesamt über 10 Stunden dauerten, hatten wir am 13. Dezember endlich die letzten Motive geschafft – und die uns auch!

 

 

Eines der aufwändigsten ist dennoch unser Lieblingsbild geworden, was daran liegt, dass der Stollenbau in Sachsen nicht nur eine tiefschürfende, sondern auch eine süße Tradition hat.

Und vielleicht hatte Sören neulich etwas von dem leckeren Laib im Mund als ich ihn fragte, ob wir die Aktion in diesem Jahr nicht mit neuen Motiven wiederholen wollen. Seine schnappatmende Antwort klang jedenfalls nach „#*!%$*&/#!“. Ich hab das einfach mal als „Nein!“ interpretiert, und gehe jetzt mit meiner Familie auf den Weihnachtsmarkt. Ich habe ja Zeit. mic

»Save the Teddy Bear«

Mit dem zweiten Bild fing alles an

Jeder der Kinder hat weiß, wie wichtig das Lieblings-Kuscheltier ist. Jeder der Lego hat weiß, dass der Staubsauger der größte Feind für die Plastiksteine und -figuren ist.

Die Idee zu diesem Bild kam mir im gemeinsamen Spiel mit meinem Sohn. Ich setzte sie fotografisch in einer ersten Version um, aber das Resultat genügte meinen Ansprüchen nicht. Schärfe, Licht, Kontrast, Brillanz – alles fehlte. Mit dem Wissen, dass Mic über eine hochwertige Kamera- und Lichtausrüstung sowie über ein fundiertes fotografisches Know-How verfügt, schickte ich ihm das Bild via E-Mail: „Hast Du Bock, sowas mal zu fotografieren?“

 

Er hatte Bock. So trafen wir uns – und fingen doch mit einem ganz anderen Motiv an. Anschließend inszenierten das ursprüngliche Setting erneut. Mit diesem zweiten Bild begann unsere gemeinsame Leidenschaft zur Legografie.

Während ich das Bild später am Computer bearbeitete, schaute mir mein Sohn über die Schulter: „Papa, das ist aber traurig.“ Dass die Inszenierung von Plastikfiguren eine emotionale Reaktion hervorrufen kann, bewegt Mic und mich noch heute und treibt uns an, neue Szenen zu kreieren. Welche, das erzählen wir hier demnächst. Sören